Dienstag, 20. Oktober 2009

Interessensverterung ArbeitnehmerInnen

Ja- heute war wieder einmal eine Vollversammlung in der AK Vorarlberg, bei dem Tagesordnungspunkt- wo es um die Anträge gegangen ist, habe ich wieder einmal festgestellt, dass wir uns weit von einer Interessenspolitik entfernt haben, statt im Sinne der Arbeitnehmerinnen zu handeln, handeln leider einige Kollegen und natürlich Ihre Fraktion nur Parteipolitisch – dies schadet dem ganzen Gefüge und ist bestimmt auch nicht im Sinne der ArbeitnehmerInnen den wir eigentlich vertreten sollten, hier ist es von großer Bedeutung, da die Sitzung der Vollversammlung öffentlich ist, das natürlich auch die kommen sollten, denn wir eigentlich vertreten sollten, wieso ist hier das Interesse der ArbeitnehmerInnen gering? Sie sollten bei diesen Sitzungen teilnehmen, um einerseits feststellen zu können, welche der Fraktion sich für sie einsetzt und andererseits würden sie mit Ihrer Anwesenheit auch die Kammerräte zwingen, das Parteipolitisch wegzulassen und wirklich nur noch über die Sachthemen zu reden. Mit der Hoffnung, dass viele auch an den Sitzung teilnehmen- werde ich mich immer für die ArbeitnehmerInnen einsetzten ohne dabei eine Parteipolitische Überlegungen anzustellen.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Migration und Integration als Querschnittsaufgabe

1. Österreich ist - wie auch andere EU-Staaten - seit vielen Jahrzehnten mit Zuwanderung konfrontiert. eine brandneue Prognose der Statistik austria zeigt, dass Wien künftig das stärkste Bevölkerungswachstum aller neun Bundesländer aufweisen und sich zum Bundesland mit der jüngsten Bevölkerungsstruktur entwickeln wird. Grund dafür ist die starke Zuwanderung: Rund 37% der Zuwanderer siedeln sich in der Bundeshauptstadt an. Auch hat Wien schon längere Zeit nicht mehr die niedrigsten Geburtenzahlen aller Bundesländer, sondern liegt seit einigen Jahren im Bundesschnitt. So wächst die Bevölkerung von 1,68 Mio. (2008) bis 2015 auf 1,76 Mio. (+5%) und weiter bis 2030 auf 1,91 Mio. (+13%). Bis 2050 wird die Bevölkerungszahl laut dieser Prognose die 2-Mio-Grenze überschritten haben und mit 2,06 Mio. um 22% größer sein als 2008.

Analog zum gesamten Bundesgebiet wird auch die Bevölkerung in allen neun Bundesländern stark altern. Allerdings sind im Alterungsprozess regionale Unterschiede zu beobachten. Eine deutliche Ausnahme bildet die Bundeshauptstadt Wien, wo der Anteil der älteren Menschen von dzt. 22,3% nur auf 26,6% (2030) und bis 2050 bloß auf 28,8% steigen dürfte. Das wäre zu diesem Zeitpunkt der niedrigste Anteil über 60-Jähriger aller Bundesländer, deren Wert sonst deutlich über 30% liegen wird.

Bei der Betrachtung der Absolutveränderungen der über 60-jährigen Bevölkerung sind die stärksten Zuwächse in Vorarlberg (+93%) und Tirol (+85%) zu erwarten.

Maßnahmen: Um einen positiven Umgang mit dieser Realität zu fördern, sollen langfristige und nachhaltige Initiativen zu Bewusstseinsbildung, Information und zum Dialog sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den MigrantInnen gefördert werden. Dafür ist eine Anerkennung der Tatsache notwendig, dass Österreich ein Zuwanderungsland ist.

2. Integration und Migration als Querschnittsaufgabe sind im Innenressort nur unzureichend repräsentiert und unterstellt diese Zuständigkeit, dass Integration und Migration vor allem ein Sicherheitsproblem wäre.

Maßnahmen: Die Integrationsaufgaben sollten daher einem/r Beauftragten für Integration und Migration der Bundesregierung außerhalb des Innenministeriums unterstellt werden.

3. MigrantInnen bringen vielfach Fähigkeiten und Ausbildungen mit, die nur unzureichend in Österreich anerkannt werden.

Maßnahmen: Es ist daher erforderlich, die Anerkennung durch eine Kompetenzbilanz und gezielte Maßnahmen der Fortbildung, die Anerkennung von Teilqualifikationen, sowie die Erleichterung von Nostrifizierungen zu ermöglichen.

4. Zu den mitgebrachten Fähigkeiten der Migrantinnen zählt auch ihre Sprache. Die Wertschätzung der von MigrantInnen frequentierten Sprachen und die Nutzung dieser Sprachkenntnisse für Wirtschaft und Gesellschaft gehört zu einer modernen Integrationspolitik.

Maßnahmen: Die Sprachen der MigrantInnen sollte als zweite lebende Fremdsprache in den Schulen der Sekundarstufe angeboten und auch als Maturafach gewählt werden können. Außerdem müssten für diese Sprachen auch Lehramtsstudien angeboten werden. Derzeit gibt es in Österreich nicht die gesetzliche Möglichkeit, etwa Türkisch als zweite Fremdsprache zu wählen.

5. Integration sollte auch an anderen als nur populistischen Benchmarks gemessen werden.

Maßnahmen: Folgenden Benchmarks sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden:
Steigerung des Anteils von SchülerInnen mit Migrationshintergrund im sogenannten "höheren" Schulwesen (Schulen, die über die Pflichtschule hinausgehen) Steigerung des Anteils von Personen mit Migrationshintergrund in Pädagogischen Berufen, in der Verwaltung und in der Betreuung Steigerung des Anteils von SchülerInnen mit Migrationshintergrund im muttersprachlichen Unterricht Verringerung des Anteils der Dropouts innerhalb der SchülerInnen mit Migrationshintergrund;
Steigerung des Anteils von Studierenden mit Migrationshintergrund.

Gedanken zur Integration

Österreich muss und sollte akzeptieren, dass es ein Einwanderungsland ist, erst mit der Akzeptanz dieser Tatsachen können auch maßnahmen eingeleitet werden, die zu Verringerung der Probleme führen. Also kommen wir nicht herum dies zu akzeptieren, außerdem muss Österreich aber auch die einzelnen Parteien und Institutionen sich mit den gesellschaftpolitischen Problemen auseinander setzen und auch darüber diskutieren, hier darf so ein wichtiges Thema nicht nur wenigen populistischen Parteien bzw. Personen überlassen werden. Genauso müssen wir auch als Gesellschaft aber auch als Behörden, Ämter auch von diversen Bezeichnungen weg kommen, wir können nach vierzig Jahren einen Migranten nicht als Gastarbeiter bezeichnen, dies trifft auch für sehr viele nicht mehr zu, denn ein Großteil der Migranten ist bereits hier geboren bzw. aufgewachsen, will lange ist man ein Gastarbeiter? vor allem die Bezeichnung „gast““arbeiter“ trifft ja nicht zu oder doch? Ist ein Jugendlicher der hier geboren und aufgewachsen ist und die Schule besucht bzw. besucht hat noch ein Gastarbeiter? oder ist er/sie nicht ein Teil dieser Gesellschaft? – können wir diesen Personenkreis noch als einen „GAST“ und dann noch „ARBEITER“ nennen?


Genauso sollte überlegt werden, können wir Personen von der minderheitsgesellschaft als „Fremdenwesen“(= bei vielen Ämtern noch die offizielle Bezeichnung) bezeichnen, wie würden sie sich fühlen wenn jemand zu ihnen „Fremdenwesen“ sagen würde?, hätten sie nicht das Gefühl nicht hier her zu gehören? bzw. würden sie sich nicht die Frage stellen, ob sie jetzt vom Mars, Venus oder vom Jupiter kommen?

Der Bereich Integration ist bei den meisten Behörden (Land und Bund) bei der Abteilung Sicherheit und inneres angeordnet, ist die Integration bzw. alle Personen die der minderheitsgesellschaft angehören ein Sicherheitsproblem? Wo bleibt das Vertrauen, sollte nicht das Gefühl vermittelt werden, das die MigrantenInnen Teil dieser Gesellschaft sind?
Permanent ist zu hören, das die Integration eine Bringschuld der MigrantenInnen sei, wieso betrachten wir dies nicht von einer anderen Perspektive und versuchen aufeinander zu zugehen ohne zu überlegen wer den ersten Schritt machen sollte, gehen wir doch aufeinander zu, ohne permanent uns die Frage zustellen wer den ersten Schritt machen sollte.